Infomationskontinuität
Fehler im Rahmen von Patientenübergaben zählen zu den häufigsten und folgenschwersten Fehlern und sind daher in Bezug auf Patientensicherheit hoch relevant. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80% der schweren unerwünschten Ereignisse im Krankenhaus auf Übergabefehler bzw. mangelhafte Kommunikation zurückzuführen sind. Eine Verbesserung der Informationsweitergabe im Rahmen von Übergaben durch den Einsatz von technischen Hilfsmittel wie z.B. Checklisten und Protokollen ist wissenschaftlich belegt.
Die Fallstudie „Informationskontinuität in Patientenübergaben“ ist ein Teilprojekt aus dem Gesamtvorhaben „Gestaltungskompetenz als Innovator für hochzuverlässige Organisationen im Gesundheitssystem (GIO)“.
Ziel der Fallstudie ist die Identifizierung von Kompetenzen, die Mitarbeiter*innen aus der Pflege benötigen, um eine effektive, sichere Patientenübergabe durchführen zu können. Diese Erkenntnisse sollen in die Entwicklung einer online-gestützten Lernumgebung überführt werden.
Die Forschungsfrage der Teilstudie lautet:
„Welche Kompetenzen benötigen Angehörige der Pflegeberufe für die Etablierung einer Sicherheitskultur und zur Sicherstellung von Informationskontinuität und Patientensicherheit im Rahmen von Patientenübergaben und wie können diese Kompetenzen mit Hilfe von online-gestützten Lernangeboten vermittelt werden?“
Die Identifikation von Problembereichen in Bezug auf Patientenübergaben sowie die relevanten Kompetenzen wurden im Rahmen einer CIRS-Datenanalyse durchgeführt. Aus den Ergebnissen wird deutlich, dass vor allem die Weitergabe von Informationen (z.B. fehlende oder falsche Informationen) und die Prozesse und Standards in der Einrichtung ursächlich für kritische Ereignisse waren.
In den nächsten Projektschritten erfolgen diverse Erhebungen in einem kooperierenden Krankenhaus sowie die Entwicklung und Erprobung der Lerninhalte für die interaktive Lernpattform.